Dietrich der Bedängte hatte zu viele Gegner, als daß er nach damaliger
Art auf eine natürliche Weise hätte sein Leben beschließen sollen. Man war in
jenen Zeiten gar nicht so sehr ängstlich um ein Menschenleben. Der mächtige
osterländische Adel, das tief beleidigte Leipzig und der Erzbischof von Magdeburg
hatten ihn zur Genüge satt und so bestoch man Dietrichs Leibarzt mit 100 Mark
Silber, ihm Gift zu geben. Die Folge dasselben war sein am 17. Februar 1221
erfolgender Tod. Man begrub ihn zu Kloster Celle bei Nossen neben Otto, seinem
Vater. Er hinterließ das Land in unsäglicher Verwirrung, besonders, das sein Sohn,
der spätere Heinrich der Erlauchte, ein Kind von drei Jahren war.
aus: "Das goldne Buch vom Vaterlande", Löbau: Walde, 1859, Seite 301