1
Jugendliche in ihren sozialen Beziehungen
1.1
Der Einzelne als Mitglied der Familie, der Gruppe und der Gesellschaft
1.2
Die Bedeutung der Bildung und Erziehung für die Persönlichkeitsentwicklung
1.3
Die verschiedenen Formen des Zusammenlebens
2
Die Rechte und Pflichten der Jugendlichen
2.1
Der Codex Hammurapi
2.2
Die zehn Gebote in Religionen und Weltanschauungen
2.3
Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
2.4
Das Grundgesetz der BRD
2.5
Die Rechte und Pflichten eines Arbeitnehmers
2.6
Die Rechte und Pflichten eines Auszubildenden
2.7
Die Voraussetzungen für den Abschluss von Rechtsgeschäften
Fluch oder Segen? Wie Technologie die Schulbildung beeinflusst
Im Kindergartenalter wird bereits am Tablet gespielt, in der Grundschule die Internet-Recherche
gefördert, Schularbeiten im Gymnasium in der Cloud gespeichert, während in Universitäten
bereits Unterricht mittels virtueller Realität diskutiert wird. Aus dem heutigen Schulalltag ist
Technologie nicht mehr wegzudenken, Experten sind sich jedoch uneinig, ob dies der Bildung
von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen dienlich ist oder ihre Entwicklung
behindert.
Das Schulsystem hinkt technologischer Entwicklung nach
Unbestritten ist, dass sich moderne Technologie schneller entwickelt als das Bildungssystem
mithalten kann – der Kenntnisstand von Pädagogen hinsichtlich der Nutzung von High-Tech in
Klassenzimmer hinkt oftmals bis zu zehn Jahre hinterher, bestätigte Ken Jones, Professor für
Erziehungswissenschaften an der Universität von Wales, gegenüber dem
Deutschlandfunk.
Macht es also überhaupt Sinn, Schüler im frühen Alter mit Technik zu konfrontieren, zumal
ungewisse Datensicherheit sowie ein sinkender Bildungsstand, besonders in Grundschulen,
Anlass zur Sorge liefern?
Technologie im frühen Kindesalter
Laut einer von
Techfieber diskutierten
KIM- und Bitcom-Studie 2018/19 sinkt das Alter für die
Einführung von Bildschirmmedien ständig, während die tägliche Nutzungsdauer schon bei
Kleinkindern und Grundschülern kontinuierlich zunimmt. Eine Studie von BLIKK-Medien,
veröffentlicht auf der
Website des Bundesgesundheitsministeriums,
bestätigte ebenfalls, dass
fast 44 Prozent der Sieben- bis Zehnjährige täglich 30 bis 40 Minuten vor dem Fernseher und
67 Prozent bis zu 30 Minuten an einem Smartphone verbringen. Schockierend ist dabei, dass
laut Techfieber der Bildungsstand in Grundschulen stetig abnimmt, eine Studie 2016 in
Baden-Württemberg ermittelte, das nur knapp 76 Prozent der Viertklässler den deutschen
Mindeststandard im Fach Deutsch und nur 62 Prozent in Mathematik erreichten.
Technologie im Jugendalter
Während der Einsatz von Technologie im Kindergarten- und Grundschulalter üblicherweise als
nachteilig betrachtet wird, sind sich Lehrer in weiterführenden Schulen bei diesem Thema
unsicher. Wer sich bei
der Generation Z
nicht unbeliebt machen, sondern deren Interesse
wecken möchte, sollte digitale Technologie in den Lehrplan einbeziehen. Lerninhalte können
auf diese Weise anschaulicher dargestellt werden, der Unterricht wirkt zeitgemäß und fördert
die Schüler zum Einsatz von Smartphones und Tablets auf – an denen Jugendliche ohnehin
ihre Zeit verbringen möchten. Laut einer Meldung
von Zeit Online
ermittelte eine Umfrage des
Branchenverbands Bitkom, dass Schüler auf diese Weise motivierter sind, während 86 Prozent
der Lehrer die Ansicht vertreten, dass digitale Hilfsmittel die Schreibfähigkeit negativ
beeinflussen. Problematisch mag der Einsatz von Technologie auch sein, wenn dieser blind
vertraut wird. Ersetzt sie beispielsweise die einfachsten mathematischen Aufgaben, verlieren
Schüler zunehmend ihr Gespür dafür Unstimmigkeiten durch Fehleingaben selbst zu erkennen.
Ersetzt digitales Lernen bald den Campus?
Online-Studium, digitale Bibliotheken, sogar Virtual-Reality im Hörsaal wird diskutiert – unsere
Zukunft scheint sich in Richtung hochtechnologischer Universitäten zu entwickeln. Der Campus
könnte bald Geschichte werden, auf neue Entwicklungen in den Lernmethoden zu verzichten
wäre geradezu unverantwortlich, wenn es darum geht Studenten auf den beruflichen Alltag
vorzubereiten. So fraglich also Digitaltechnologie in der frühen Erziehung ist, umso notwendiger
wird sie für junge Erwachsene. Wann der rechte Zeitpunkt für die Einführung ist und welches
Ausmaß Technologie in der Erziehung spielen soll – daran scheiden sich die weiterhin Geister.