Kurt
Eisner
(1867 – 1919) war seit 1898 Mitglied der SPD und arbeitete als Journalist und Schriftsteller.
Sein Pazifismus verstärkte sich während des Ersten Weltkriegs und bewog ihn zum Austritt aus
der SPD wegen deren Burgfriedenspolitik. Er wechselte zur Unabhängigen Sozialdemokratischen
Partei Deutschlands (USPD), war im November 1918 einer der Revolutionsführer in München und
wurde nach dem Sturz des Monarchen
Ludwig III. König von Bayern
(1845 – 1921) von den Arbeiter- und Soldatenräten zum ersten Ministerpräsidenten des
Freistaates Bayern gewählt.
Anton Graf
von Arco auf Valley
(1897 – 1945) war ein deutscher Adliger mit jüdischen Wurzeln. Trotzdem äußerte er:
"Eisner
ist Bolschewist, er ist Jude, er ist kein Deutscher, er fühlt nicht deutsch,
untergräbt jedes vaterländisches Denken und Fühlen, ist ein Landesverräter."
Graf
von Arco auf Valley
saß ab Januar 1920 in der Festung Landsberg am Lech in Haft. Allerdings durfte er
nach eigenem Ermessen ausgehen und Besuche empfangen. Bereits im April 1924 wurde
er vorzeitig auf Bewährung entlassen.
Quelle: Emil Julius
Gumbel:
Vier Jahre politischer Mord, 5. Auflage, 1922, Seiten 130 und 131
Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) bildete sich 1916 nach Abspaltung
aus der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD, danach: MSPD). Hauptgrund für die Abgrenzung
von der SPD war der Streit um die sog. Burgfriedenspolitik und die Bewilligung der Kriegskredite.