Geschichte Dresdens im 18. Jahrhundert
12.2.1700
Mit dem Einmarsch von 14.000 sächsischen Soldaten unter General Jacob Heinrich Reichsgraf
von Flemming
(1667 – 1728) in Livland beginnt der Große Nordische Krieg (1700 – 1721).
9.7.1701
Im Rahmen des Großen Nordischen Krieges (1700 – 1721)
besiegen 14.000 schwedische Soldaten unter König
Karl XII.
(1682 – 1718) die mit 29.000 Soldaten zahlenmäßig überlegene
sächsisch-polnische Armee des Königs von Polen-Litauen
August II.
(1670 – 1733) mit ihren Verbündeten Russland und Kurland in der Schlacht an der Düna,
unweit von Riga. Dabei fallen etwa 500 Schweden und 1.000 Verbündete.
19.7.1702
Im Rahmen des Großen Nordischen Krieges (1700 – 1721)
besiegen 13.000 schwedische Soldaten unter König
Karl XII.
(1682 – 1718) in der Schlacht bei Klissow (polnisch: Kliszów, südlich von Kielce)
ein 28.000 Soldaten starkes sächsisch-polnisches Heer unter dem König von Polen-Litauen
August II.
(1670 – 1733). Auf schwedischer Seite sterben etwa 300 Soldaten, auf sächsisch-polnischer
Seite knapp 2.000. Mehr als 1.000 Sachsen geraten in schwedische Gefangenschaft. Außerdem
erbeuten die Schweden die gesamte sächsische Artillerie sowie den Tross mit der Feldkasse von
August II.
(150.000 Reichstaler und das Silbergeschirr). Am 31.7. besetzen die Schweden Krakau.
21.4.1703
Im Rahmen des Großen Nordischen Krieges (1700 – 1721)
besiegen 3.000 schwedische Soldaten unter König
Karl XII.
(1682 – 1718) in der Schlacht von Pultusk
ein sächsisch-polnische Heer. Dabei sterben 12 Schweden,
aber mehrere Hundert Sachsen und Polen.
14.10.1703
Im Rahmen des Großen Nordischen Krieges (1700 – 1721)
erobern etwa 26.000 schwedische Soldaten unter König
Karl XII.
(1682 – 1718) nach mehrmonatiger Belagerung die von etwa 6.000 Polen und Sachsen verteidigte
polnische Stadt Thorn. Etwa 50 Schweden sowie etwa 1.000 Sachsen und Polen sterben.
Knapp 5.000 Polen und Sachsen geraten in schwedische Gefangenschaft.
Damit befindet sich ganz Polen unter schwedischer Kontrolle.
26.5.1704
Dank erhöhter Steuerforderungen an seine Untertanen und
aggressiver Rekrutenwerbung stellt der König von Polen-Litauen
August II.
(1670 – 1733) ein neues 23.000 Soldaten starkes Heer auf, zieht nach Warschau,
vertreibt die dortige schwache schwedische Besatzung (nur 675 Soldaten).
Als sich Mitte September das schwedische Heer unter König
Karl XII.
(1682 – 1718) Warschau nähert, fliehen die Sachsen,
werden aber von den Schweden verfolgt.
2.7.1704
Schlacht am Schellenberg bei Donauwörth (Bayern)
7.11.1704
Im Rahmen des Großen Nordischen Krieges (1700 – 1721) besiegen die Schweden
in der Schlacht bei Punitz (Polen) die sich zurückziehenden Sachsen
und Polen. Dabei sterben etwa 100 Schweden sowie etwa 500 Sachsen und Polen.
Dem sächsisch-polnischen Heer gelingt aber der Rückzug über die Oder.
Auf Veranlassung des schwedischen Königs
Karl XII.
(1682 – 1718) wird Stanisław
Leszczyński
(1677 – 1766) als
Stanisław I.
zum König von Polen gewählt.
31.7.1705
Im Rahmen des Großen Nordischen Krieges (1700 – 1721) besiegen 2.000 Schweden
in der Schlacht bei Rakowitz (Polen, in der Nähe von Warschau) ein Heer
mit 3.500 Sachsen und 6.000 Polen. Dabei sterben etwa 150 Schweden und
etwa 500 Sachsen und Polen. Damit misslingt dem König von Polen-Litauen
August II.
(1670 – 1733) die Verhinderung der Einsetzung eines neuen polnischen Königs.
Mit schwedischer Unterstützung wird
Stanislaw I.
(1677 – 1766) am 4.10. zum neuen polnischen König gekrönt.
25.12.1705
Aus Protest gegen die drastischen Steuererhebungen, die Quangseinquartierungen
und die Quangsrekrutierungen von Bauernsöhnen für die Armee des österreichischen
Kaisers des Heiligen Römischen Reiches
Joseph I.
(1678 – 1711), der Soldaten und Geld für seine Feldzüge im Spanischen Erbfolgekrieg
(1701 – 1714) benötigt, erheben sich im Herbst 1705 die Bauern in Bayern unter der
Losung „Lieber bayrisch sterben als kaiserlich verderben!“ In der
Sendlinger Blutweihnacht
(auch: Sendlinger Mordweihnacht, Sendlinger Bauernschlacht)
schlägt die Reichsarmee den Aufstand der bayrischen Bauern blutig nieder.
Dabei sterben mehrere Tausend Bauern.
26.1.1706
Der König von Polen-Litauen
August II.
(1670 – 1733) rückt zum zweiten Mal mit einem Heer in Warschau ein.
13.2.1706
Im Rahmen des Großen Nordischen Krieges (1700 – 1721) besiegen 10.000
schwedische Soldaten unter Führung von Feldmarschall Graf Carl Gustaf
von Rehnskiöld
(1651 – 1722) ein doppelt so starkes sächsisch-russisches Heer
unter Führung von General Johann Matthias
von der Schulenburg
(1651 – 1747) bei Fraustadt (heute: Wschowa in Polen) vernichtend. Etwa 400 Schweden sowie
etwa 7.800 Sachsen und Russen sterben. Mehrere Tausend Sachsen geraten in Gefangenschaft,
nur etwa 3.000 sächsische Soldaten können nach Sachsen fliehen. Der König von Polen-Litauen
August II.
(1670 – 1733) lässt am 27.4. ein Kriegsgericht über die Deserteure abhalten, das 30 Soldaten
zum Spießrutenlaufen, drei zum Hängen am Galgen sowie zwei zum Enthaupten verurteilt.
25.8.1706
Die beiden Söhne des verstorbenen Polenkönigs
Johann III. Sobieski
(1629 – 1696) Jakob Louis Heinrich (1667 – 1737) und Konstantin Wladislaw
lässt König
August II.
(1670 – 1733) gefangen nehmen und
auf dem Königstein festhalten.
24.9.1706
Im Rahmen des Großen Nordischen Krieges (1700 – 1721) zwingt der schwedische König
Karl XII.
(1682 – 1718) nach seinem Sieg in der Schlacht bei Fraustadt (13.2.) und
dem Einmarsch der Schweden am 27.8. in Sachsen den König von Polen-Litauen
August II.
(1670 – 1733) zum
Frieden von Altranstädt
(heute: Ortsteil von Makranstädt bei Leipzig). In Artikel 3 verzichtet (Noch-)König
August II.
auf die polnische Königskrone und übergibt Polen
und Litauen an den neuen polnischen König
Stanislaw I.
(1677 – 1766). Am 19.1.1707 erkennt Kurfürst Friedrich
August I. von Sachsen
(1670 – 1733) diesen Diktatfrieden an. Sachsen bleibt durch die Schweden besetzt,
muss das schwedische Heer unterhalten und 35 Millionen Reichstaler an Kontributionen zahlen.
29.10.1706
In der Schlacht bei Kalisz (Polen) besiegt ein sächsisch-russisches Heer
(35.000 Soldaten) unter Kurfürst Friedrich
August I. von Sachsen
(1670 – 1733) ein Heer mit 4.500 Schweden und 10.000 Polen.
10.10.1707
Auf Anweisung des schwedischen Königs
Karl XI.
(1655 – 1697) wird der livländische Staatsmann Johann Reinhold
von Patkul
(1660 – 1707) grausam hingerichtet.
Von Patkul
vertrat die Interessen der Livländer gegenüber Schweden.
Dadurch zog er sich den Hass des Schwedenkönigs
zu, der ihn in Abwesenheit zum Tod verurteilen ließ.
Von Patkul
musste ins Exil fliehen, ging nach Polen an den Hof des Königs von Polen und Kurfürsten von Sachsen
August II.
(1670 – 1733) und hoffte, ein Bündnis gegen Schweden zu erreichen. Nach dem
Altranstädter Frieden
am 24. September 1706 wurde er von den Sachsen an Schweden ausgeliefert.
15.1.1708
Nach langen Jahren des Experimentierens und zahlreichen
Fehlversuchen gelingt es Johann Friedrich
Böttger
(1682 – 1719) und Ehrenfried Walther
von Tschirnhaus
(1651 – 1708) endlich, das begehrte Porzellan
(weißes Gold)
herzustellen.
8.7.1709
Im Rahmen des Großen Nordischen Krieges (1700 – 1721) besiegen russische Truppen unter Zar
Peter I.
(1672 – 1725) das schwedische Heer unter König
Karl XII. von Schweden
(1682 – 1718) in der Schlacht bei Poltawa (Ukraine). Dies bedeutet die Wende
im Großen Nordischen Krieg (1700 – 1721). Schweden verliert an Einfluss, Russland steigt
zur europäischen Großmacht auf. Kurfürst
August I. von Sachsen
(1670 – 1733) kündigt den
„Diktatfrieden von Altranstädt“
vom 24. September 1706 mit den Schweden auf, tritt wieder in das Kriegsgeschehen ein,
verbündet sich 1709 mit Dänemark und marschiert in das durch die Schweden besetzte Pommern ein.
8.3.1715
Der gefürchtete und lange gesuchte
Räuber
Tullian
wird in Dresden vor 20.000 Schaulustigen hingerichtet.
24.12.1716
Die ehemalige Mätresse des sächsischen Kurfürsten
August I.
und Königs von Polen-Litauen
August II.
(1670 – 1733, "August der Starke") Anna Constantia Reichsgräfin
von Cosel
(1680 – 1765) wird
auf
die Burg Stolpen überstellt
und dort bis zu ihrem Tod am 31. März 1765 arrestiert.
Gräfin
von Cosel
hatte mit König August drei Kinder und das schriftliche
Eheversprechen im Falle des Ablebens der Ehefrau
Eberhardine
(1671 – 1727). Nachdem sich König
August II.
einer anderen Mätresse zuwandte und die Gräfin
von Cosel
nach Schloss Pillnitz verbannte, reiste die Gräfin heimlich
nach Berlin (Preußen), um das vom König geforderte Schriftstück
zu holen. Die Reise nach Berlin galt aber als Flucht und hätte
bei Bekanntwerden des Inhaltes des Schriftstückes sehr peinlich für König
August II.
werden können. Deshalb bot König
August II.
dem preußischen König
Friedrich Wilhelm I.
(1688 – 1740, "Soldatenkönig") im Austausch gegen die Gräfin die
Auslieferung mehrerer nach Sachsen geflohener preußischer Soldaten an,
obwohl diesen in Preußen wegen Desertierens die Hinrichtung drohte.
2.9. – 12.10.1719
Mitten in einer großen Hungersnot in Sachsen wird die
Hochzeit
des 23-jährigen Kronprinzen
Friedrich August
(1696 – 1763) mit der drei Jahre jüngeren Kaisertochter und österreichischen Erzherzogin
Maria Josepha
(1699 – 1757) in Dresden prunkvoll gefeiert.
1721
In Dresden wird auf dem Inneren Neustädter Friedhof das Steinrelief
Totentanz
aufgestellt.
30.10.1724
Auf dem Rabenstein zu Dresden wird der Oberstleutnant Johann Koch
von Gyldenstein
enthauptet.
Er hatte seine Ex-Geliebte ermordet.
20.11.1724
In der neuen Schulordnung werden für Kursachsen
Sommerschulen vorgeschrieben.
7.12.1724
Im überwiegend protestantischen Thorn (heute: Torun in Polen) werden der
Bürgermeister und neun weitere Bürger der Stadt enthauptet, weil sie sich nicht
zum Katholizismus bekehren lassen wollten. Vorangegangen waren Streitigkeiten
zwischen Jesuitenzöglingen und Schülern des protestantischen Gymnasiums während der
Fronleichnamsprozession am 16. Juli, die letztlich in Tumulten und der Erstürmung
und Verwüstung des Jesuitenklosters endeten. Daraufhin führte die polnische
Regierung des 1697 vom Luthertum zum Katholizismus gewendeten Königs Friedrich
August II. von Polen
(1670 – 1733) ein ungesetzliches Verfahren gegen die Stadt Thorn
(Thorner Blutgericht).
21.5.1726
In Dresden wird der protestantische Prediger der Kreuzkirche Hermann Joachim
Hahn
(1679 – 1726) durch einen Katholiken erstochen
(Dresdner
Priestermord).
In den folgenden Tagen kommt es in Dresden wiederholt zu Übergriffen der protestantischen Bevölkerung
auf Katholiken, die erst durch das Militär beendet werden können.
10.8.1728
In Oberbrambach (Thüringen) ereignet sich ein tragisches Unglück. Ein
Steinkreuz
erinnert daran.
31.5. – 28.6.1730
Unweit der Städte Riesa und Großenhain zwischen den Orten Zeithain, Glaubitz
und Streumen findet das
Zeithainer Lager
statt, eine gigantische Truppenschau der 27.000 Soldaten starken sächsischen
Armee.
1.9.1730
Der "Dresdner Anzeiger" erscheint erstmals. Dies ist die erste Dresdener Zeitung.
1.2.1733
Der König
August II. von Polen
und Kurfürst
August I. von Sachsen
(besser bekannt als:
August der Starke,
1670 – 1733) stirbt in Warschau.
18.11.1738
Der
Wiener Friede
zwischen Österreich und Frankreich beendet den polnischen Thronfolgekrieg.
Der Kurfürst Friedrich
August II. von Sachsen
(1696 – 1763), Sohn von Friedrich
August I. von Sachsen
(1670 – 1733, "August der Starke"), wird König von Polen.
4.5.1743
Die ehemalige Mätresse König
August des Starken
(1670 – 1733), die Polin Katharina
Lubomirska
(1680 – 1743), stirbt.
25.12.1745
der Friede von Dresden
1750
Wegen der drohenden Entlassung der protestantischen Bergleute von Geising
engagiert sich der
Pfarrer von Geising
für eine Eröffnung des Bergbaus in Zinnwald.
1752
In Dresden sterben 2.048 Menschen an
Fieber
und Diarrhöen.
29.8.1756
Ohne vorherige Kriegserklärung fallen preußische Truppen kurz nach Mittag
in drei Kolonnen in Sachsen ein. Dies ist der
Beginn des Siebenjährigen Krieges
(1756 – 1763, auch: Dritter Schlesischer Krieg). Sachsen wird wiederholt Schauplatz
des Krieges und leidet unter Zerstörungen, Plünderungen, auferlegten Kriegslasten
(Kontributionen) und Zwangsrekrutierungen von Bauern für die preußische Armee.
Zynisch verglich der preußische König Sachsen mit einem Mehlsack, auf den man
schlagen könne, so oft man nur wolle, es käme immer noch etwas heraus.
3.9.1756
Die preußische Armee besetzt kampflos die Festung Stolpen.
Trotzdem gibt es einen Toten, weil der preußische Oberst
Warneri
den Kommandanten der Burg Stolpen
von Liebenau
grundlos
mit einem Pistolenschuss tötet,
als der ihm seinen Degen als Zeichen der Kapitulation überreichen will.
9.9.1756
Die preußische Armee marschiert kampflos in Dresden ein.
1.10.1756
Eine 28.000 Soldaten starke preußische Armee unter Führung von König
Friedrich II.
(1712 – 1786) besiegt in der Schlacht bei Lobositz
(Böhmen) die mit 35.000 Soldaten zahlenmäßig stärkere kaiserliche
österreichische Armee unter Feldmarschall Maximilian Ulysses
Browne
(1705 – 1757).
Dabei sterben 2.906 preußische und 2.863 österreichische Soldaten.
Damit schwindet für die in der Nähe von Pirna eingeschlossene
sächsische Armee jede Hoffnung auf Befreiung.
16.10.1756
Nach sechswöchiger Belagerung kapituliert die sächsische Armee
(20.000 Soldaten) unter der Führung von Friedrich August Graf
Rutowski
(1702 – 1764) in der Nähe von Pirna. Entgegen den
Kapitulationsvereinbarungen werden die Soldaten zum Fahneneid
auf Preußen gezwungen und in die preußische Armee eingegliedert.
In den folgenden Wochen desertieren viele sächsische Soldaten.
6.5.1757
Die preußische Armee besiegt in der
Schlacht bei Prag
die Österreicher. Dabei sterben etwa 12.500 preußische und 12.000 österreichische Soldaten.
1757
Nachdem die preußische Armee die Stadt Leipzig besetzt hatte,
erpresst König
Friedrich II.
(1712 – 1786)
900.000 Taler von der Stadt,
weil einige in die preußische Armee gezwungenen
sächsische Soldaten geflohen waren.
5.12.1757
29.000 preußische Soldaten unter König
Friedrich II.
(1712 – 1786) besiegen in der
Schlacht bei Leuthen
(Niederschlesien) das 66.000 Soldaten starke österreichische Heer unter Führung
des Prinzen Karl Alexander
von Lothringen
(1712 – 1780). Dabei sterben 6.400 Preußen und 10.000 Österreicher.
14.10.1758
In der
Schlacht von Hochkirch
in der Nähe von Bautzen besiegen überlegene österreichische
Truppen (78.000 Soldaten) unter der Führung von Feldmarschall Leopold Joseph
von Daun
(1705 – 1766) 30.000 preußische Soldaten unter König
Friedrich II.
(1712 – 1786). Dabei sterben etwa 8.000 Österreicher und 9.000 Preußen.
10.11.1758
Weil die österreichische Armee auf Dresden vorrückt, befiehlt der
preußische Stadtkommandant von Dresden das Abbrennen der Pirnaischen Vorstadt.
4.9.1759
Nach der Schlacht bei Kunersdorf (heute: Kunowice bei Lebus/Polen) am 12.8.,
in der verbündete russische und österreichische Truppen die Preußen unter
Friedrich II.
(1712 – 1786) schlagen, erscheinen am 26.8. die Russen und Österreicher
vor Dresden und besetzen die Neustadt von Dresden.
Am 4.9. kapitulieren die Preußen und übergeben die Stadt.
Eine Hungersnot und Seuchen brechen in der Stadt aus und fordern zahlreiche
Opfer.
20. und 21.11.1759
Im
Gefecht bei Maxen
schließen zahlenmäßig überlegene österreichische
Truppen (32.000 Soldaten) unter der Führung von Feldmarschall Leopold Joseph
von Daun
(1705 – 1766) preußische Truppen (15.000 Soldaten) unter General Friedrich August
von Finck
(1718 – 1766) ein und schlagen sie.
Noch während des Gefechts desertieren zahlreiche zum Dienst in der preußischen Armee
gepresste Sachsen.
Insgesamt sterben etwa 2.000 preußische und 304 österreichische Soldaten.
von Finck
geht mit knapp 12.000 Soldaten in Gefangenschaft, fällt bei
Friedrich II.
(1712 – 1786) in Ungnade und wird später von einem preußischen Kriegsgericht
zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt.
Die meisten seiner Soldaten sterben in der Gefangenschaft an Darmkrankheiten.
3. und 4.12.1759
In einem Gefecht bei Meißen werden drei preußische Infanteriebataillone
unter Generalmajor Christian Friedrich
von Diericke
(1709 – 1783) von überlegenen österreichischen Truppen unter General Philipp Levin
von Beck
geschlagen.
1760
In Dresden sterben 3.514 Menschen an bösartigem epidemischen
Fieber.
13. – 30.7.1760
Während 13.000 Österreicher die Stadt besetzen, erfolgt durch die Preußen die erfolglose
Belagerung von Dresden.
Die preußische Artillerie feuert in die Stadt.
Orientierungsziel ist dabei die Frauenkirche. Deren Kuppel wird
zwar beschädigt, bleibt aber erhalten.
Die Dresdner Innenstadt wird stark in Mitleidenschaft gezogen.
226 Häuser (ein Drittel aller Häuser) werden zerstört.
Die Kreuzkirche liegt in Trümmern.
20.8.1760
Im
Gefecht am Dürrenberg
bei Strehla besiegen österreichische Truppen unter Herzog
von Zweibrücken
ein preußisches Korps unter Generalfeldmarschall Dietrich
von Hülsen .
Etwa 1.500 Österreicher und 3.000 Preußen sterben.
3.11.1760
In der
Schlacht von Torgau
besiegen Truppen
Friedrich II.
von Preußen (1712 – 1786) die Österreicher unter Feldmarschall Leopold Joseph
von Daun
(1705 – 1766). Es sterben etwa 3.500 preußische und 1.500 österreichische Soldaten.
29.9.1762
Im Rahmen des Siebenjährigen Krieges (1756 – 1763) besiegen in der
Schlacht bei Spechtshausen
(heute: Ortsteil der Stadt Tharandt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge)
die preußischen Truppen die Österreicher. Die preußischen Einheiten verlieren neun
Offiziere und 304 Mann. Die österreichischen Verluste sind höher, allein über
300 Mann desertieren.
15.2.1763
Österreich, Sachsen und Preußen schließen im Schloss Hubertusburg
(östlich von Leipzig) den
Frieden von Hubertusburg.
Damit endet der Siebenjährige Krieg (1756 – 1763).
2.8.1763
Der
Verräter
Menzel
kommt auf den Königstein. Als ehemaliger Geheimsekretär
im Königlich-Sächsischen Kabinett verriet Friedrich Wilhelm
Menzel
(1724 – 1796) geheimste Dokumente über die gegen Preußen gerichteten
Geheimverhandlungen des Kurfürstentums Sachsen mit Österreich
und Russland an die Preußen, die den preußischen König
Friedrich II.
(1712 – 1786) ermutigten, das Kurfürstentum Sachsen
zu besetzen und damit den Siebenjährigen Krieg (1756 – 1763) auszulösen.
Nach seiner Enttarnung wurde er 1757 zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt,
die er zunächst in Brünn absaß. Nach dem Hubertusburger Frieden
am 15. Februar 1763 kam er auf den Königstein, wo er bis zu seinem Tod einsaß.
17.12.1763
Der Kurfürst von Sachsen
Friedrich
Christian
(1722 – 1763) stirbt nach nur 74 Tagen Regierungszeit im Alter von 41 Jahren
in Dresden an Pocken.
1770
Abschaffung der Folter in Sachsen
1771
Überschwemmungen und die nasskalte Witterung
sorgen in Sachsen für eine
Hungersnot,
der 151.322 Menschen zum Opfer fallen, allein in Dresden sterben 1.821 Menschen.
1772
Die Hungersnot in Schneeberg (Erzgebirge) fordert etwa 1.000 Menschenleben.
Ein Haus soll von seinen hungernden Besitzern
für zwei Brote
verkauft worden sein. Eine Skulptur – das Brotmännel – erinnert an diesen Verkauf.
1772
In Dresden grassiert ein epidemisches
Fieber,
das 3.052 Menschenleben fordert.
1782
Ganz Europa wird von einer
Influenza
heimgesucht. Allein in Dresden sterben daran 1.704 Menschen.
1788
In Dresden herrscht ein nervöses
Faulfieber,
an dem 2.009 Menschen sterben.
1790
Ausgehend von der Lommatzscher Pflege kommt es Ende Juli in zahlreichen Dörfern zum
Bauernaufstand in Kursachsen
wegen der Missstände in der Landwirtschaft und der unerträglichen Frondienste.
Bis Ende Oktober werden alle Aufstände blutig niedergeschlagen.
25. – 27.8.1791
In Schloss Pillnitz verhandeln der Erzherzog von Österreich und
Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
Leopold II.
(1747 – 1792) und der König Friedrich
Wilhelm II. von Preußen
(1744 – 1797) über die „polnische Frage“. Kurfürst Friedrich
August III. von Sachsen
(1750 – 1827) war zwar Gastgeber, aber nicht Verhandlungsteilnehmer. In der
Pillnitzer Deklaration
bekennen sich Österreich und Preußen zum französischen König
Ludwig XVI.
(1754 – 1793), der von der Französischen Revolution mehr und mehr entmachtet
und schließlich durch die Guillotine hingerichtet wurde.
22.5.1796
Der ehemalige Geheimsekretär im sächsischen königlichen Kabinett
Friedrich Wilhelm
Menzel
(1724 – 1796), der an die Preußen kriegsentscheidende Dokumente der
Geheimdiplomatie zwischen Sachsen, Österreich und Russland verraten hatte,
stirbt in der Festung Königstein.