Bei der Landtagswahl in Thüringen am 27. Oktober 2019 gewann die Partei
Die Linke 31,0 % der Stimmen (29 Sitze der 90 Sitze im Landtag), gefolgt von der
Alternative für Deutschland (AfD, 23,4 %, 22 Sitze),
Christlich-Demokratischen Union (CDU, 21,7 %, 21 Sitze),
der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD, 8,2 %, 8 Sitze),
dem Bündnis 90 / Die Grünen (5,2 %, 5 Sitze) und
der Partei Die Freie Demokratische Partei (FDP, 5,0 %, 5 Sitze).
Mit 5,0066 % (also 73 Stimmen) übersprang die FDP
ganz knapp die 5-Prozent-Hürde.
Die Regierungsbildung gestaltete sich schwierig. Der Ministerpräsident Bodo
Ramelow
wollte eine rot-rot-grüne Regierung weiterführen. Eine Minderheitenregierung
wäre für ihn "kein Weltuntergang", denn ein Regierungsbündnis Linke – SPD – Grüne
kam nur auf 42 Sitze.
Der CDU-Spitzenkandidat Mike
Mohring
schloss eine Koalition mit den Linken und der AFD aus,
ein Regierungsbündnis CDU – FDP kam nur auf 26 Sitze.
Mit der AfD wollte keine der Parteien koalieren.
Am 5. Februar 2020 stimmen die Abgeordneten des Thüringer Landtages
im ersten und zweiten Wahlgang mit 42 Stimmen für Bodo
Ramelow,
26 Stimmen für Mike
Mohring
und 22 Stimmen für den AfD-Kandidaten Christoph
Kindervater.
Da keiner der drei Kandidaten die absolute Mehrheit erlangte, sollte im dritten
Wahlgang die einfache Mehrheit entscheiden.
Im dritten Wahlgang stellte sich auch der Thomas
Kemmerich
zur Wahl und gewann überraschend mit 45:44 Stimmen gegen Bodo
Ramelow,
während der AfD-Kandidat 0 Stimmen erhielt.
Am 8. Februar 2020 trat Thomas
Kemmerich
vom Amt des Ministerpräsidenten zurück, weil er keinen vertraglichen Koalitionspartner
besaß, auf den er zuverlässig bauen könnte. Bodo
Ramelow
erklärte weiterhin seinen Wunsch, Ministerpräsident zu werden.
Am 4. März 2020 wurde er im dritten Wahlgang mit einfacher Mehrheit
zum neuen Ministerpräsidenten gewählt.